Dienstag, 24. September 2013

Wertschöpfungspotenziale von morgen

Kohle war gestern, den neuen Energien gehört die Zukunft

Die Ära des Steinkohlebergbaus im Kreis Saarlouis ist beendet. 2012
schloss der letzte Förderstandort des Saarlandes seine Tore: die Anlage
Duhamel in Ensdorf. Seitdem wird die 140 ha große Fläche als Innovationsstandort
u. a. für Erneuerbare Energien entwickelt – und auch der
Kreis Saarlouis setzt voll auf diesen Zukunftsmarkt.





Der Kreis Saarlouis wurde mehr als zwei Jahrhunderte vom Bergbau geprägt. Die hier entwickelte Bergbautechnik und das bergmännische Know-how genießen heute überall großes Ansehen, innovative Bergbauzulieferer sind weltweit erfolgreich. Auch wenn der aktive Bergbau an der Saar 2012 mit dem Schließen der Anlage in Ensdorf zu Ende gegangen ist, lebt die Bergbautradition als historisches Erbe im kollektiven Bewusstsein fort. Der Verein „BergbauErbeSaar“ spielt bei der Bewahrung dieses Erbes eine zentrale Rolle: Er möchte ein weithin sichtbares Zeichen setzen, das als Landmarke an diese Vergangenheit erinnert. Geplant ist der Bau des sogenannten Saarpolygons, das als gigantische begehbare stählerne Skulptur auf die Spitze der Halde gesetzt werden soll. Um die 850.000 Euro teure Investition finanziell realisieren zu können, setzt der Verein auf Spenden von Unternehmern und Privatleuten.

Aber in Ensdorf beschäftigt man sich nicht allein damit, der Vergangenheit ein Denkmal zu setzen. Die Tagesanlage und Bergehalde werden zu einem Zukunftsstandort umgebaut, bei dem die Themen Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit besondere Bedeutung genießen. Die Fläche soll künftig als innovativer Gewerbe-, Forschungs- und Bürostandort entwickelt werden.
Darüber hinaus passiert noch mehr im Bereich der Zukunftsenergien, der Kreis ist aktiv in Sachen  Klimaschutz. Er hat in Zusammenarbeit mit dem „Institut für angewandtes Stoffstrommanagement“ (IfaS)
vom Umwelt-Campus Birkenfeld, einer Außenstelle der Fachhochschule Trier, ein Klimaschutzkonzept
erstellt. Ziel ist es, die CO2-Emissionen maßgeblich zu senken. Es sollen nun Klimaschutzpotenziale erschlossen werden, die die individuellen Stärken der Region betonen und langfristig zu Kostensenkungen und regionaler Wertschöpfung führen. Das Klimaschutzkonzept umfasst neben einer Energie- und Treibhausgasbilanzierung bei Strom- und Wärmeversorgung und Verkehr eine Potenzialanalyse zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung, die Entwicklung geeigneter Umsetzungsmaßnahmen sowie eine Potenzialanalyse zum Einsatz Erneuerbarer Energien. Nach Fertigstellung des Konzepts soll ein Klimaschutzmanager beim Landkreis eingestellt werden, der sich um die Realisierung kümmert. Ein erster
wichtiger Schritt in der Praxis ist auch schon getan: In Überherrn entstand in der Nähe des Linslerhofes
die derzeit größte Freiflächenphotovoltaikanlage des Saarlandes.

Wendelin von Boch präsentiert Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und
Wirtschaftsminister Heiko Maas die Photovoltaikanlage am Linslerhof.

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